Wenn der eigene Körper zum Schlachtfeld für innere Spannung wird: Essstörungen haben weitreichende Folgen in allen Lebensbereichen von betroffenen Menschen. Essen und Nicht-Essen bestimmen ihren Tagesablauf, ihre beruflichen und privaten Tätigkeiten, ihre Gefühle und Gedanken sowie die Beziehung zu anderen Menschen.
Bulimie: Im Teufelskreis von Fressattacken, Schuld und Scham
Gemäss Bundesamt für Gesundheit (BAG) sind 3.5% der Schweizer Wohnbevölkerung im Laufe ihres Lebens von Essstörungen betroffen. Die Mehrzahl der Betroffenen ist weiblich. Allerdings ist die Dunkelziffer bei Jungen und Männern wohl hoch. Bulimie tritt bei Jungen und Männern häufig im Zusammenhang mit Sportarten auf, bei denen die Gewichtskontrolle eine wichtige Rolle spielt.
- Frauen 85%
- Männer 15%
Hinter dem Spiegel: Die tieferen Ursachen von Bulimie erkennen
Die Ursachen von Bulimie sind oft tief verwurzelt und vielschichtig. Selten ist es nur eine Sache, die zur Entwicklung dieser Essstörung führt – es ist meist eine Kombination aus biologischen, psychologischen und soziokulturellen Faktoren und persönlicher Erfahrungen, die sich zudem gegenseitig beeinflussen können. Die folgenden Faktoren können die Entwicklung einer Bulimie begünstigen.
Biologische Faktoren
Erbliche Veranlagung, häufiges Diäthalten und hormonelle Unregelmässigkeiten können bei der Entstehung von Bulimie eine Rolle spielen.
Psychologische Faktoren
Ein niedriges Selbstwertgefühl, Perfektionismus, starke Sorge um das Aussehen, Figur und Gewicht, Vermeidung von Konflikten und Impulsivität werden oft mit Bulimie in Verbindung gebracht.
Gesellschaftliche Einflüsse
Der Druck von Familie oder Freunden, bestimmten Schönheitsidealen zu entsprechen, die in den Medien und sozialen Netzwerken propagiert werden, kann auch ein Faktor sein, der zur Entwicklung oder Aufrechterhaltung der Essstörung beiträgt.
Persönliche Erfahrungen
Traumatische Ereignisse, Missbrauch oder Mobbing können ebenso zu den Ursachen zählen, genau wie die familiäre Geschichte und Dynamik.
Auslöser der Bulimie
Neben den oben erwähnten «Vulnerabilitäts-Faktoren», die das Risiko an Bulimie zu erkranken erhöhen, gibt es weitere Faktoren, die eine Bulimie auslösen können. Das können kritische Lebensereignisse sein, die starken Stress verursachen, wie zum Beispiel der Beginn eines neuen Lebensabschnitts, der Umzug an einen neuen Wohnort, Jobverlust, Trennung von dem Partner usw. Auch der Beginn der Pubertät, positive Rückmeldungen auf erfolgreiche Diäten oder eine Anorexie können die Bulimie auslösen.
Was hält die Essanfälle aufrecht? Die zyklischen Muster durchbrechen
Bulimie wird zwar durch tiefliegende Ursachen ausgelöst, es sind jedoch die täglichen Verhaltensweisen, Gefühle, Gedanken und Gewohnheiten, die sich oft zu einem selbstverstärkenden Teufelskreis formen. Diese Muster zu erkennen und zu durchbrechen, ist ein wichtiger Aspekt, um aus dem Teufelskreis auszubrechen.
Stress und emotionale Trigger
Häufig sind es emotionale Auslöser wie Stress, Angst oder Traurigkeit, die zu Essanfällen führen. Diese Gefühle werden durch das Essen zwar kurzfristig betäubt, was langfristig jedoch zu mehr emotionaler Belastung führt. Ich helfe dir, diese Auslöser zu identifizieren und alternative Wege zu finden, um damit umzugehen.
Rigide Diätregeln
Strikte Diäten mit rigiden Ernährungsregeln und Fasten spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von Essanfällen. Wir arbeiten an deinem Essverhalten, damit du endlich wieder «normal» essen kannst.
Negative Selbstgespräche und
Glaubenssätze
Wusstest du, dass wir pro Tag ungefähr 70’000 Gedanken pro Tag haben? Gedanken nehmen im Gehirn den einfachen Weg, d.h. wir denken, das was wir immer denken. Nur etwa 10% unserer Gedanken sind effektiv neu. So können schädliche Glaubenssätze und Denkmuster wie ein Motor für die Essstörung wirken. Hier setzen wir an, um diese Gedanken zu transformieren und durch positive zu ersetzen.
Physische Reaktionen und
Gewohnheiten
Durch Erbrechen und extensiven Sport kann Spannung abgebaut werden, was wiederum die Essstörung aufrecht erhält. Auch gewöhnt sich der Körper an die regelmässigen Essanfälle und das Kompensationsverhalten, was zu einem wiederkehrenden Muster wird, das schwer zu durchbrechen ist. Wir arbeiten daran, diese Gewohnheiten aufzubrechen und neue zu etablieren.
In meiner einzigartigen Kombination aus Ernährungspsychologie und Hypnose gehen wir sowohl die aufrechterhaltenden als auch die zugrundeliegenden Faktoren von Bulimie an. Während wir an deinen neuen Bewältigungsfähigkeiten arbeiten, nutzen wir Hypnose, um an die Wurzeln deiner Essstörung zu gelangen und tiefgreifende Veränderungen zu ermöglichen. Dadurch erhältst du nicht nur Werkzeuge zur Handhabung deines Alltags, sondern auch die Chance, langfristig aus der Bulimie auszusteigen und Frieden mit deinem Körper und Essen zu finden.
Folgen der Bulimie
Bei Menschen mit Bulimie liegt das Körpergewicht oft im Normalbereich, allerdings können sie auch übergewichtig oder untergewichtig sein. Die Bulimie kann weitreichende körperliche, psychische und auch soziale Folgen haben.
Körperliche Folgen
- Regelmässiges Erbrechen kann den Zahnschmelz erodieren und zu Zahnfleischerkrankungen führen.
- Essanfälle und Medikamentenmissbrauch können Magenschmerzen, chronisches Sodbrennen, Verstopfungen und Durchfall verursachen.
- Elektrolytstörungen und Mangel an Nährstoffen durch Erbrechen können das Herz belasten und zu Herz-Kreislauf-Beschwerden, Haarausfall und Konzentrationsproblemen führen.
- Bei Frauen können Menstruationsstörungen ein Zeichen für hormonelle Ungleichgewichte sein.
- Gestörtes Hunger- und Sättigungsgefühl
Psychische und soziale Folgen
- Schuldgefühle, Scham und sozialer Rückzug sind häufige Begleiter von Bulimie.
- Depression und Angststörungen
- Stigmatisierungen, Rückzug, Isolation
- Finanzielle Schwierigkeiten
Herz-Kreislauf-Probleme
Zahnprobleme, Haarausfall
gestörtes Hunger- und Sättigungsgefühl
Schuld und Scham
tiefer Selbstwert, Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen
verzerrte Selbstwahrnehmung und negatives Selbstbild
sozialer Rückzug
Bulimie: Unterschiede und Gemeinsamkeiten zur Anorexie
Bulimie und Anorexie sind beides Essstörungen, die mit einem verzerrten Körperbild, einem ausgeprägten Streben nach Schönheit und einer daraus folgenden intensiven Angst vor Gewichtszunahme einhergehen. Betroffene beider Erkrankungen beschäftigen sich zwangshaft mit Nahrung und haben ein hohes Mass an Selbstkritik und Perfektionismus. Zudem sind die teils schwerwiegenden körperlichen Folgen beiden Essstörungen gemein.
Der Hauptunterschied zwischen den beiden liegt jedoch im Essverhalten. Während Bulimie durch wiederholte Essanfälle gefolgt von Kompensationsmassnahmen wie Erbrechen charakterisiert ist, zeichnet sich Anorexie durch extrem restriktives Essen und eine signifikante Gewichtsabnahme aus. Von Bulimie betroffene Menschen haben oft ein unteres Normal- bis leichtes Übergewicht, während jene mit Anorexie stark untergewichtig sind.
Menschen mit Bulimie erleben ihr Essverhalten gewöhnlich belastender, während jene mit Anorexie eher ein Gefühl von Stolz und Selbstkontrolle empfinden. Oftmals weisen sie daher eine Tendenz zum Zwang auf. Im Gegensatz zur Bulimie, bei der mangelnde Selbstkontrolle eher Impulsivität und emotionale Instabilität zur Folge hat.
Bulimie: Unterschiede und Gemeinsamkeiten zur Binge Eating Disorder
Bulimie und Sport
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Diagnose-Kriterien
Diagnosekriterien Bulimie
Diagnosekriterien Anorexie
Diagnosekriterien Binge Eating
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